"Ich will, dass die Menschen schmerzfrei laufen, lachen und essen können"

FUNKTIONSSTÖRUNG IM KAUSYSTEM (CMD)

Cmd - craniomandibulÄre dysfunktion


Ein dauerhaft falscher Biss kann viel Schaden in unserem Körper anrichten.

Viele Patienten sind  ratlos, an welchen Arzt sie sich wenden sollen, wenn sie über chronische  Schmerzen z.B. an Kopf, Nacken, Rücken bis hin zu den Knien klagen.

Täglich haben wir  über 1500  Zahnkontakte, hauptsächlich wenn wir schlucken, aber auch wenn wir lachen, essen oder sprechen. Das bedeutet, dass wir insgesamt ungefähr 18 Minuten täglich die Zähne zusammenbeißen. Menschen, die Knirschen oder Pressen, sogar vier - bis zehnmal soviel.  Unser Kausystem  ist  so eingestellt, dass die Zähne an sich immer gleichmäßig senkrecht belastet werden. Kaumuskeln, Kiefergelenke und Zähne befinden sich dabei in einem harmonischen Gleichgewicht. Passen Oberkiefer und Unterkiefer nicht richtig aufeinander, spricht man von einem Fehlbiss, und es kann zu Störungen in unserem Kausystem kommen.


Ursachen eines Fehlbisses in unserem Kausystem

Durch  schlecht angepasste Kronen oder Brücken, zu niedrige oder zu hohe Füllungen,  Zahnwanderungen, Zahnverluste vor allem der Backenzähne kann es zu Störungen im Kausystem kommen. Auch nach kieferorthopädischen Behandlungen passen obere und untere Zahnreihen oftmals nicht optimal zusammen.

 

Ursächlich können  psychische Faktoren eine Rolle spielen, weil chronischer Stress die Aktivität der Kau- und Kopfmuskulatur erhöht. Wenn nachts das Bewusstsein ausgeschaltet ist, wird der Tagesstress über die ständig aktive Kaumuskulatur mit den Zähnen verarbeitet. Das führt zum Zähneknirschen oder –pressen. Dabei besteht die Gefahr von Zahnfrakturen oder auch Zahnsubstanzverlust.


Ein dauerhafter Fehlbiss kann die ganze KÖperstatik aus dem Gleichgewicht bringen

Denn  wenn der Biss nicht stimmt, ergeht vom Gehirn ein Befehl an die Kaumuskulatur, anders oder fester zusammenzubeißen. Dadurch arbeiten die Kaumuskeln ungleichmäßig oder auch übermäßig. Kopfschmerzen oder auch Migräne können die Folge sein. Können auch die überlasteten Kaumuskeln den falschen Biss nicht mehr ausgleichen, werden vom Gehirn die Nackenmuskeln zur Hilfe geholt.   So sind diese Muskeln ständig im Einsatz, den Fehlbiss auszugleichen. Schmerzen in der überlasteten Kau- und Nackenmuskulatur können zu einer Schonhaltung des Rückens führen.  Hierdurch kann es manchmal sogar zu einem Beckenschiefstand  bis hin zu Kniebeschwerden kommen.


Ein Fehlbiss kann  Kiefergelenkbeschwerden auslÖsen

Idealerweise sollten im Schlussbiss beide Kieferköpfchen zentral in der Gelenkgrube sitzen, wobei die Knorpelscheiben zwischen Kieferköpfchen und Gelenkgruben liegen. Dabei sollten die Gelenke symmetrisch zueinander stehen. Durch einen Fehlbiss kann sich die Knorpelscheibe zwischen Kieferköpfchen und Gelenkgrube  verschieben. Kiefergelenkbeschwerden, z.B. durch Gelenkknacken, –reiben oder  Einschränkung der Unterkieferbeweglichkeit, können die Folge sein.  Durch einen  zu niedrigen Biss z.B. wird das Kieferköpfchen  tiefer in die Gelenkgrube gedrückt. Der Patient kann Ohrenschmerzen bekommen. Aber auch Ohrgeräusche, der sog. Tinnitus, werden  mit einer Funktionsstörung im Kausystem in Verbindung gebracht. Eine schwierige Entfernung von Weisheitszähnen oder eine Verletzung der Hals-Wirbelsäule  können ebenso  Dysfunktionen der Kiefergelenke auslösen.


Wie kann der Zahnarzt nun diesen Patienten helfen?

Der Zahnarzt beginnt mit einer manuellen Funktionsdiagnostik, einer intensiven, klinischen Untersuchung der Körperhaltung, der Kau– und Nackenmuskeln, der Kiefergelenke, der Zähne und des Zusammenbisses.
Bestätigt sich der Verdacht einer Störung im Kausystem, werden Abdrücke vom Oberkiefer und  Unterkiefer zur Modellherstellung angefertigt und individuell in einen Kausimulator übertragen.
Mit  Hilfe einer instrumentellen Funktionsanalyse, mit dem sog. DIR – System, werden  die Gelenkbewegungen aufgezeichnet, um den Fehler im Kausystem für jeden Patienten individuell aufzudecken.
 Das Besondere an dem DIR- System ist, dass es auf der Grundlage eines neuen computergesteuerten  Messverfahrens  basiert, welches die Vermessung der Kiefergelenkfunktion unter Berücksichtigung der Kaukraft ermöglicht.
In den meisten Fällen wird  die neue therapeutische Bisslage zunächst auf eine herausnehmbare Bissschiene übertragen. Diese sog. DIR Schiene wird in einem darauf spezialisierten zahntechnischen Labor hergestellt. Die Kauflächen werden präzise gestaltet, so dass ein zu niedriger Biss erhöht wird und  fehlende Funktionsflächen der Zähne ergänzt werden. Die Schiene kann Kiefergelenkknacken beseitigen und eine Fehlstellung der Kiefergelenke korrigieren.
Auf die Eingliederung der Schiene folgen in den meisten Fällen Begleitmaßnahmen wie Physiotherapie, um die bereits langfristig überlastete Muskulatur zu lösen.
Manchmal ist noch zusätzlich eine bildgebende Diagnostik mittels einer sog. Magnetresonanztomographie bei einem Facharzt für Röntgenologie notwendig.
Liegen die Ursachen der Beschwerden nicht nur im Kausystem, kann zusätzlich in vielen Fällen eine Mitbehandlung bei einem Orthopäden, Logopäden, Augenarzt oder auch einem Hals-Nasen-Ohrenarzt erforderlich sein.

Erst wenn der Patient beschwerdefrei ist, erfolgt die endgültige Stabilisierung der neuen Position der Zähne. Die Umsetzung dieser neuen Bisslage von der Schienenposition auf die Zähne, kann über Einschleifmaßnahmen oder präzise angefertigte Kunststoffüberzüge bzw. provisorische Kronen erfolgen, die anschließend auf den endgültigen Zahnersatz übertragen werden. In manchen Fällen können auch kieferorthopädische Maßnahmen erforderlich sein.

So gelingt es mir in den meisten Fällen, Patienten von ihren Schmerzen dauerhaft zu befreien.


Vereinbaren Sie gerne einen Termin für eine persönliche Beratung, um ihr individuelles Risiko für eine Funktionsstörung in ihrem Kausystem zu ermitteln, oder machen Sie einfach den CMD Selbsttest.
 
Mehr unter: Deutsche Gesellschaft Zahnärztliche Schlafmedizin (www.dgzs.de), www.dgzmk.de